Gustav Frielinghaus (Violine) & Jaan Ots (Klavier)

Mátyás Seiber (1905–1960) Sonate für Violine und Klavier (1960)
Joachim Schweppe (1926–1999) Erste Sonate für Violine und Klavier (1951)
Kurt Albrecht (1895–1971) Suite für Violine und Klavier op. 14 (1945)

Die hier eingespielten Kompositionen für Violine und Klavier entstanden zwischen 1945 und 1960. Obwohl sich Kurt Albrecht, Mátyás Seiber und Joachim Schweppe nie begegnet sind und ihre Lebensläufe ganz unterschiedliche Wendungen nahmen, erscheinen sie letztlich durch ihre Zeitgenossenschaft miteinander verbunden. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg hinterließen ihre Spuren im Leben aller drei Komponisten:
Seibers erfolgreiches Wirken in Deutschland wurde noch 1933 von den Machthabern zu einem abrupten Ende gebracht, er selbst ins Exil gezwungen. Kurt Albrecht, der sich mit den neuen Verhältnissen arrangierte, verlor gegen Kriegsende durch einen Bombenangriff seine Wohnung, wobei die Manuskripte zahlreicher ungedruckter Werke vernichtet wurden.
Der eine Generation jüngere Joachim Schweppe wurde als Jugendlicher zur Wehrmacht eingezogen und kam verwundet aus dem Krieg zurück. Jeder der drei Komponisten hatte sich nach Kriegsende in einer Zeit des Umbruchs, Aufbruchs, aber auch der ideologischen Lagerbildung in Politik und Kunst zurechtzufinden. Alle drei Werke suchen, wie bereits anhand ihrer Gattungsbezeichnungen als Suite bzw. Sonate deutlich wird, die Anbindung an Traditionen der Vergangenheit, doch zeigt sich in jedem von ihnen ein Streben nach einer persönlichen Aussage in modernem Idiom. Jeder der Komponisten gibt auf seine Weise Antwort auf die Fragen einer schwierigen Zeit.

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